Resiliente Kleinstädte
Kleinstädte stehen oft im Schatten der Metropolen, obwohl sie das Rückgrat des Siedlungsgefüges bilden. Sie sind nicht nur Wohn- und Erholungsorte, sondern fungieren auch als wirtschaftliche Zentren in den Regionen, verfügen über wichtige Infrastruktur und gewährleisten die Daseinsvorsorge. In Ostdeutschland ist die Siedlungsstruktur deutlich ländlicher geprägt als im Westen des Landes und ein Drittel der Menschen lebt hier in 439 Kleinstädten.
Die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Kleinstädte sind vielfältig und häufig ähnlich: Immer mehr junge Menschen verlassen die Orte, das Durchschnittsalter liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Der Mangel an Fachkräften sowie ein hoher bürokratischer Aufwand schwächt die wirtschaftliche Struktur und gleichzeitig müssen die Kleinstädte Lösungen für große Transformationsaufgaben wie Energiegewinnung, Klimaanpassung, Digitalisierung und die Gewährleistung der Daseinsvorsorge finden.
Obwohl die Probleme ähnlich sind, spielen die lokalspezifischen infrastrukturellen, wirtschaftlichen und sozial-gesellschaftlichen Entwicklungen der einzelnen Städte eine bedeutende Rolle für die jeweiligen Strategien, mit denen die Kleinstädte sich ihren Herausforderungen stellen.
Das Ziel dieser Studie ist es, die Dynamiken in den Kleinstädten besser zu verstehen, um einen sinnvollen Austausch über Lösungswege voranzutreiben. Wer sind die wichtigen Akteure bei der Bewältigung von Herausforderungen? Welche Strategien haben sie sich angeeignet? In welchen Konstellationen treiben diese „Macher*innen“ Veränderungen voran und inwieweit spielt Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch mit anderen Kleinstädten eine Rolle, um innovative Lösungsansätze zu finden? Was sind die Gelingfaktoren und welche Entwicklungen hemmen die Handlungsfähigkeit der Kommunen?
In der ersten Phase der Studie unternehmen wir Exkursionen in die Kleinstädte Lübz, Malchin, Storkow (Mark), Schmalkalden, Gröningen, Gardelegen, Fürstenberg, Heilbad Heiligenstadt, Frohburg und Glashütte. Anschließend werden in regionalen Debatten in den fünf ostdeutschen Bundesländern die Ergebnisse vorgestellt. Am Beispiel konkreter Enwticklungspfade diskutieren wir, mit welchen Strategien und Werkzeugen Kleinstädte lokale Ressourcen aktivieren können, die zu einer resilienten Praxis beitragen. Die Studie mündet in einer Konferenz auf Bundesebene, auf der Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, um Kleinstädte zu befähigen sich zukünftig widerstandsfähiger und tranformationsmutig aufzustellen.
Laufzeit: Oktober 2024 – August 2025
Auftraggeber: Der Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland

