Landinventur

Ein Bürgerwissenschaftsprojekt zur kollektiven Raumbeobachtung

Ziel des Bürgerwissenschaftsprojektes ist es, die Dörfer zurück auf die Landkarte zu bringen. Denn obwohl dort die meisten Menschen leben, lösen sie sich immer mehr in Verwaltungsstrukturen, Politik und der öffentlichen Wahrnehmung auf. Nicht zuletzt wissen Forschung, Politik und Planung wenig über die Situation vor Ort in den einzelnen Dörfern, da diese in groben und veralteten Statistiken untergehen.

Diese Lücke soll mit Hilfe des bürgerwissenschaftlichen Ansatzes geschlossen werden, denn dieses Wissen kann mit den Menschen, die auf dem Land leben und sich aktiv einmischen, öffentlich präzisiert werden. Dafür wollen wir in dem Forschungsprojekt gemeinsam bessere Werkzeuge als die demographischen Indikatoren finden, um diese gesellschaftlichen Transformationsprozesse zu beschreiben, zu analysieren und zu verstehen. Um die BürgerInnen an der Forschung über die Lebenswirklichkeit auf dem Land zu beteiligen, wird eine Web-Plattform kollaborativ entwickelt. Durch die gemeinsam erhobenen Daten setzt dieses bürgerwissenschaftliche Forschungsverfahren Synergieeffekte frei: einerseits erschließt sich das Forschungsfeld der Soziologie auch für Citizen Science-Zugänge, andererseits entsteht über die Einsichten in vielschichtige, sozial innovative Prozesse der ländlichen Raumentwicklung ein anderes Bild in der Öffentlichkeit. Nicht zuletzt erhalten die in den Prozess eingebundenen AkteurInnen eine Qualifizierung und lokal anwendbares Wissen über Raumentwicklung und Demographie vermittelt. Langfristig entsteht somit ein – zunächst auf die Modellregion Mecklenburg-Vorpommern beschränktes, später jedoch auch für die restliche Republik entwickelbares – Abbild sozialer und wirtschaftlicher (Selbst-) Organisationsstrukturen auf dem Land, das bislang hinter Statistiken verborgen bleibt.

Laufzeit

2017-2020

Förderer

BMBF im Förderschwerpunkt bürgerwissenschaftliche Vorhaben

Webseite

Landinventur